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01.06.2022

Renaturierung im »Emmertal«: Verlegung der Emmer für 2024 geplant

Das Naturschutzgebiet „Emmertal“ gehört als Flora-Fauna-Habitat zum europäischen Schutzgebietssystem NATURA2000, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Kerngebiete in einen guten Erhaltungszustand zu entwickeln. In dem Naturschutzgebiet bildet die „Emmer“ als bedingt naturnaher Mittelgebirgsfluss das Herz dieses Schutzgebietes.

Seit Jahren arbeitet das Naturschutzamt des Landkreises Hameln-Pyrmont an der Weiterentwicklung der Emmer und deren Flussaue. Erst 2020 wurde die sogenannte Renaturierung der „Emmerinsel“ in Amelgatzen erfolgreich umgesetzt. Durch einen umfangreichen Abtrag von Boden konnte auf dieser Fläche ein flussauentypischer wechselfeuchter Lebensbereich entstehen.

Als weiterer Baustein im Projektgebiet Emmer soll nun eine Verlegung des Bachbettes der Emmer auf einem Teilstück von rd. 900 m Länge erfolgen.

„Wir planen, die Emmer flussabwärts von Amelgatzen aus ihrem bisherigen Flussbett herauszuführen, um sie dann über die angrenzenden Emmerwiesen naturnah neu anzulegen. Dadurch wird der Emmer in diesem Abschnitt eine weitgehend ungehinderte eigendynamische Entwicklung auf über 1,5 km Lauflänge ermöglicht, die aufgrund der mit Steinen verbauten Böschungsbereiche im jetzigen Flussbett nicht erreicht werden kann“ erklärt Harald Baumgarten, Leiter des Naturschutzamtes.

Durch die Maßnahme entsteht ein großflächiges Lebensraums Mosaik aus naturnahem Flusslauf und periodisch überfluteten Auenbereichen. Neben den zu erwartenden positiven Auswirkungen auf die Erhaltungszustände der vorkommenden wertbestimmenden Lebensraumtypen des FFH-Gebietes erfüllt diese Maßnahme auch die Forderungen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL), nach der sich bis zum Jahr 2027 alle Gewässer der EU-Mitgliedsstaaten mindestens im sog. „guten ökologischen Zustand“ befinden müssen.

Der Genehmigungsantrag für die Umsetzung der Maßnahme soll noch in diesem Jahr gestellt werden. Mit einem Baubeginn ist frühestens ab 2024 zu rechnen.