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31.01.2020

AKIRA geht online - Ein Beratungs- und Unterstützungsangebot für Fachkräfte zu Fragestellungen im Umgang mit Kindern psychisch kranker Eltern

Zum Thema Kinder psychisch kranker Eltern berät im Landkreis Hameln-Pyrmont ab sofort eine Fachstelle namens AKIRA. Es handelt sich hierbei um eine erste Anlaufstelle für alle, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten  und die zu dem Thema allgemeine Verständnisfragen oder konkrete Anliegen haben. Hier wird online Beratung und Informationen zum Umgang mit betroffenen Familien von Fachleuten aus der Region in anonymer Form angeboten.

Die Fachstelle besteht aus Mitarbeiter*innen des Allgemeinen Sozialen Dienstes, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Erwachsenenpsychiatrie des AMEOS Klinikums Hameln,  der Erziehungsberatungsstelle, der Früherkennungsstelle, des Gesundheitsamtes und des Pflegekinderdienstes.

Über die Mailadresse akira@hameln-pyrmont.de kann ab sofort Kontakt mit der Fachstelle AKIRA aufgenommen werden.

Wenn ein Elternteil unter einer psychischen Erkrankung leidet, dann leiden auch die Kinder. Emotionale Belastung, Veränderungen des familiären Miteinanders oder auch Vernachlässigung der kindlichen Bedürfnisse sind mögliche Folgen. Häufig geben sich die Kinder die Schuld für die psychische Situation der Eltern. Die Tabuisierung der Erkrankung hindert sie daran, sich mit ihren Problemen an Außenstehende beispielsweise Lehrer, Erzieher, Familienmitglieder  zu wenden und Hilfe zu suchen.

Laut Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. wachsen in Deutschland aktuell ca. 3,8 Millionen Kinder und Jugendliche mit mindestens einem psychisch- oder suchterkrankten Elternteil auf[1]. Je nach Erkrankung der Eltern ist das Risiko der Kinder, selbst psychisch zu erkranken, im Vergleich zu Kindern mit psychisch gesunden Elternteilen 2- bis 10-mal erhöht².

Die Mitglieder von AKIRA gingen bereits 2012 einen Kooperationsvertrag ein. Es wurde erkannt, dass für eine gute Versorgung dieses Personenkreises vor Ort eine enge Zusammenarbeit und der Austausch der beratenden und behandelnden Fachleute aufgebaut werden muss. Gemeinsam  wurde ein Konzept entwickelt, das zunächst zum Ziel hat, Menschen, die beruflich mit Kindern von psychisch kranken Eltern zu tun haben, zu ermutigen, sich den Fragen, die damit verbunden sind, zu stellen und tätig zu werden.

Der Name AKIRA stammt übrigens aus dem Japanischen und bedeutet übersetzt soviel wie „hell“ oder „strahlend“ und kann sowohl für Mädchen als auch Jungen genutzt werden. Ein japanischer Name wurde gewählt, da die im Logo der Fachstelle dargestellten Kinder von einer jungen Hamelner Künstlerin als Animes, einer aus Japan stammenden Zeichentrickart, gezeichnet wurden.



[1] Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. (2019), Online verfügbar unter:  https://www.dvgp.org/themen-engagement/kinder-psychisch-erkrankter-eltern/handlungsempfehlungen.html

[2] Mattejat et al. (2011), Online verfügbar unter: http://psydok.psycharchives.de/jspui/handle/20.500.11780/2837